Beratung und Beschaffung von Pflegehilfsmitteln – Ein wichtiger Teil der Pflegeversorgung

Pflegehilfsmittel spielen eine zentrale Rolle in der häuslichen und stationären Pflege. Sie unterstützen pflegebedürftige Menschen in ihrem Alltag, erleichtern die Pflege für Angehörige und Pflegekräfte und tragen zur Erhaltung der Selbstständigkeit bei. Die richtige Beratung und Beschaffung von Pflegehilfsmitteln ist dabei unerlässlich, um sicherzustellen, dass Pflegebedürftige die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

1. Was sind Pflegehilfsmittel?

Pflegehilfsmittel sind Produkte, die die Pflege erleichtern und pflegebedürftigen Menschen helfen, ihren Alltag zu bewältigen. Sie lassen sich in zwei Kategorien einteilen:

  • Technische Pflegehilfsmittel: Dazu gehören größere Hilfsmittel wie Pflegebetten, Rollstühle, Hebehilfen oder spezielle Matratzen.
  • Verbrauchshilfsmittel: Diese sind Einmalprodukte, wie Inkontinenzartikel, Bettschutzeinlagen, Desinfektionsmittel oder Einmalhandschuhe.

Pflegehilfsmittel sind ein wesentlicher Bestandteil der Pflegeversorgung, da sie die Lebensqualität der Pflegebedürftigen steigern und den Pflegeaufwand reduzieren.

2. Beratung zur Auswahl von Pflegehilfsmitteln

Die Auswahl der richtigen Pflegehilfsmittel hängt von den individuellen Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person ab. Dabei ist eine kompetente Beratung entscheidend, um sicherzustellen, dass die Hilfsmittel auch tatsächlich nützlich und angepasst sind. Beratungsstellen, Pflegestützpunkte und Sanitätshäuser bieten professionelle Unterstützung bei der Auswahl an. Dabei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt:

  • Pflegegrad und Krankheitsbild: Die Beratung orientiert sich am individuellen Pflegegrad und den spezifischen Anforderungen der Krankheit oder Behinderung.
  • Wohnsituation: Es wird analysiert, wie das Wohnumfeld der pflegebedürftigen Person gestaltet ist, um Hilfsmittel wie Treppenlifte oder Duschsitze bedarfsgerecht anzupassen.
  • Ansprüche bei den Pflegekassen: Berater informieren darüber, welche Pflegehilfsmittel von der Pflegekasse übernommen werden können und wie diese beantragt werden.

Pflegedienste oder Sanitätshäuser unterstützen auch bei der Antragstellung und Beratung, welche Hilfsmittel durch die Pflegeversicherung erstattungsfähig sind.

3. Beschaffung von Pflegehilfsmitteln

Nach der Beratung erfolgt die Beschaffung der Pflegehilfsmittel. Pflegehilfsmittel können auf unterschiedliche Weise bezogen werden:

  • Pflegekasse und Kostenübernahme: Pflegebedürftige, die in einem anerkannten Pflegegrad eingestuft sind, haben Anspruch auf bestimmte Hilfsmittel. Die Pflegekasse übernimmt die Kosten für viele Hilfsmittel, wenn sie vom Arzt verordnet werden und die Hilfsmittel auf der Pflegehilfsmittelliste der gesetzlichen Krankenversicherungen stehen. Dazu gehören Pflegebetten, Rollstühle und weitere technische Hilfsmittel​.
  • Verbrauchshilfsmittel: Für Pflegebedürftige gibt es ein monatliches Budget von bis zu 40 Euro für Verbrauchshilfsmittel, wie Einmalhandschuhe oder Desinfektionsmittel. Diese können bei Sanitätshäusern oder spezialisierten Online-Händlern bezogen werden​.
  • Leih- und Mietmodelle: Technische Hilfsmittel wie Pflegebetten oder Rollstühle können auch gemietet oder geliehen werden, wenn sie nur vorübergehend benötigt werden. Sanitätshäuser bieten oft entsprechende Mietmodelle an.
  • Eigenbeschaffung: Für nicht von der Pflegekasse finanzierte Hilfsmittel, wie spezielle Komfortprodukte, können die Hilfsmittel auch auf eigene Kosten beschafft werden.

4. Technologische Innovationen bei Pflegehilfsmitteln

Die technologische Entwicklung bringt immer neue Pflegehilfsmittel hervor, die den Alltag der Pflegebedürftigen weiter erleichtern. Dazu gehören:

  • Smarte Pflegehilfsmittel: Technologische Lösungen wie intelligente Rollstühle, smarte Matratzen, die den Liegedruck überwachen, oder Pflegeroboter, die bei der Mobilisation unterstützen, sind innovative Entwicklungen, die den Pflegealltag verändern​.
  • Digitale Assistenzsysteme: Notrufsysteme, GPS-Tracker für Demenzkranke oder Sensoren, die Stürze erkennen, bieten zusätzliche Sicherheit und ermöglichen es pflegebedürftigen Menschen, länger selbstständig zu bleiben.

Fazit

Die Beratung und Beschaffung von Pflegehilfsmitteln ist ein essenzieller Bestandteil der Pflegeversorgung. Sie stellt sicher, dass pflegebedürftige Menschen die nötigen Hilfsmittel erhalten, um ihren Alltag zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu steigern. Eine umfassende Beratung sowie die Unterstützung bei der Beantragung und Beschaffung sind wichtige Schritte, um die Pflege optimal zu gestalten und sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegekräfte zu entlasten.

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